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Was ist „Thermisches Spritzen“?

Der Begriff „Thermisches Spritzen“, häufig auch bezeichnet als Metallisieren oder Mikroschweißen, umfasst all diejenigen Beschichtungsverfahren, bei denen ein Beschichtungswerkstoff durch thermische Energie an- oder aufgeschmolzen und dann durch Verbrennungs- oder Zerstäubergase auf eine Bauteiloberfläche gespritzt wird. Auf der Oberfläche erstarrt das Beschichtungsmaterial und bildet eine fest haftende, metallisierte Schicht.

Die gängigsten thermischen Spritzverfahren sind Flammspritzen – weitverbreitet auch als Metallspritzen bekannt -, Lichtbogenspritzen, Plasmaspritzen und Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen (HVOF). Die Bezeichnung richtet sich nach dem Prozess, durch den die thermische Energie zum Aufschmelzen des Beschichtungswerkstoffes erzeugt wird.

Womit wird thermisch gespritzt?

Das Thermische Spritzen ermöglicht den Einsatz unterschiedlicher Beschichtungswerkstoffe auf ebenso unterschiedlichen Grundwerkstoffen. Überwiegend werden Metalle, Karbide, Metall-Karbidverbunde und Oxidkeramiken als Beschichtungsmaterial verwendet. Während Keramiken dabei überwiegend in Pulverform zum Einsatz kommen, können bei Metallen auch sehr kostengünstige Drähte zum Metallisieren verwendet werden.

Was ist der Vorteil des „Thermischen Spritzens“?

Das Thermische Spritzen ist heute ein etabliertes Verfahren in nahezu allen Industriezweigen. Während früher vor allem Reparaturen im Vordergrund standen, wird die Veredelung von Oberflächen heute schon in der Konstruktionsphase berücksichtigt. Das Ziel ist immer, der Bauteiloberfläche durch Thermisches Spritzen spezielle Eigenschaften zu geben.

So spielen häufig der Verschleiß- oder Korrosionsschutz eine wesentliche Rolle. Aber auch die Einstellung besonderer Funktionen, wie etwa elektrische Leitfähigkeit, hydrophobes / hydrophiles Verhalten oder spezielle Oberflächentraganteile sind möglich. Die Schicht wirkt also dort, wo sie gebraucht wird – an der Oberfläche! Das Bauteil selbst kann kostengünstig gefertigt werden.

Beim Thermischen Spritzen ist der Wärmeeintrag in das Grundmaterial gegenüber anderen, wie z. B. dem Auftragsschweißen, sehr gering. Es entstehen somit keinerlei Gefüge-Veränderungen und Wärmeverzug. Gusswerkstoffe lassen sich daher hervorragend durch Thermisches Spritzen reparieren. Bearbeitungsfehler, die sonst zu Ausschuss führen, können durch Thermisches Spritzen behoben werden.

Wie auch immer die Problemstellung gestaltet ist, das Thermische Spritzen bietet effektive, kundenorientierte Lösungen in der Oberflächentechnik, die sich zudem äußerst effizient umsetzen lassen.

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